Die Rauhnächte
Von Kerstin Sonntag aus der Niederlassung Deggendorf
Die Tradition der Rauhnächte ist in vielen mitteleuropäischen Kulturen bekannt und wird oft mit alten Bräuchen und spirituellen Praktiken in Verbindung gebracht. Die Rauhnächte sind die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar. Diese Zeit wird oft als eine Phase des Übergangs und der Reflexion betrachtet.
Ein bekannter Brauch in dieser Zeit ist das Schreiben von Zetteln mit Wünschen oder Sorgen, die dann verbrannt werden. Dieser Akt des Verbrennens symbolisiert das Loslassen von alten Lasten und das Freigeben von Wünschen für das kommende Jahr. Es wird angenommen, dass das Feuer die negativen Energien transformiert und die Wünsche dem Universum übermittelt.
Wir schreiben also 13 Zettel. Das ist ganz wichtig – nicht nur 12 sondern 13 Zettel. Diese werden zusammengefaltet (jeder für sich und man muss auch mit niemanden darüber sprechen, was drauf steht) und kommen in ein kleines Säcklein. Dann wird am Abend ein Zettel gezogen und ohne zu schauen, welcher es ist, wird er verbrannt. Den Rest macht das Universum 😉 Weil wir 13 Zettel schreiben, bleibt also einer übrig. Dieser darf dann gelesen werden. Was auch immer auf diesem Zettel steht, also Wunsch oder Sorge, darum muss man sich im neuen Jahr selbst kümmern.
Warum? Weil man nicht immer alles dem Universum überlassen sollte! 😉
Diese Tradition kann auch mit Räucherritualen begleitet werden, bei denen Kräuter oder Harze verbrannt werden, um das Haus oder den Raum zu reinigen und zu schützen. Die Rauhnächte sind bei uns eine Zeit der inneren Einkehr, des Loslassens und der Vorbereitung auf das neue Jahr.