Bekannte Weihnachtslieder und ihre Geschichte
„Last Christmas“ von George Michael
„Last Christmas“ ist das erfolgreichste Radio-Weihnachtslied aller Zeiten. Fast vier Millionen Mal wurde es verkauft. Doch was ist es eigentlich genau, das uns seit Jahrzehnten so fasziniert an diesem Ohrwurm? Die Band „Wham!“ ist für Millennials und noch jüngere ja kaum mehr ein Begriff.
Doch George Michael, das Mastermind hinter „Wham!“, kennt man. Mit nur 21 Jahren nimmt dieses Wunderkind den Song im August 1984 in einem Londoner Studio auf – ganz alleine. Jedes Instrument, jedes Arrangement, jede Schelle und jede Note spielt George Michael. Nicht einmal Bandkollege Andrew Ridgely darf eingreifen, obwohl Michael, was die Instrumente angeht, ein Dilettant ist (das Keyboard spielt er mit drei Fingern!).
Ein simples Meisterwerk
Es ist ein Meisterwerk geworden. Gerade den technischen Beschränkungen von George Michaels ist eine geniale Einfachheit geschuldet. Für viele Menschen bringt dieser Song die Adventsstimmung auf den Punkt: schlichte Feel-good-Harmonien mit einem melancholischen Touch in Melodie und Text. Eine wohlige Wärme durchdringt den Song, wie nach einer Tasse Glühwein am Weihnachtsmarkt. Der feierlich-festliche Popsong ist in sich komplett stimmig und rund. Entsprechend war „Last Christmas“ auf der Stelle ein Klassiker.
Dazu trug auch das Video seinen Teil bei. Gedreht wurde der berühmte Clip im Schweizer Wintersportort Saas Fee. Das Bergdorf war in den Achtzigerjahren bereits autofrei. Und so konnte man froh sein, dass man damals eine Extragenehmigung erhielt, bis oben zum Skilift hochzufahren.
Liebe und Trotz, Hoffnung und Enttäuschung
Inhaltlich hat der Refrain von Last Christmas etwas Böses, wenn Michael beleidigt ankündigt, sein Herz dieses Jahr „someone special“ schenken zu wollen. Doch die Pointe ist natürlich, dass der Song als Ganzes dann doch dieser einen Liebe gewidmet ist, die er verzweifelt zu überwinden versucht.
Offensichtlich gelingt es ihm nicht. Vielleicht ist das die wahre Weihnachtsbotschaft hinter „Last Christmas“: dass die Liebe eben doch stärker ist als der Trotz, und die Hoffnung stärker als jede Enttäuschung.
George Michael starb übrigens 2016 mit nur 53 Jahren auf tragische Weise – an Weihnachten.
Ihr habt jetzt richtig Lust bekommen, euch das Lied gleich mal anzuhören? Dann einfach hier klicken:
Und wer einmal in Ruhe den ganzen Text lesen möchte… hier ist er:
Last Christmas, I gave you my heart
But the very next day, you gave it away.
This year, to save me from tears
I′ll give it to someone special.
Once bitten and twice shy
I keep my distance, but you still catch my eye.
Tell me, baby, do you recognize me?
Well, it′s been a year, it doesn’t surprise me.
„Merry Christmas,“ I wrapped it up and sent it
With a note saying „I love you,“ I meant it.
Now I know what a fool I’ve been.
But if you kissed me now, I know you′d fool me again.
Last Christmas, I gave you my heart
But the very next day, you gave it away (you gave it away).
This year, to save me from tears
I′ll give it to someone special (special).
A crowded room, friends with tired eyes.
I′m hiding from you and your soul of ice.
My God, I thought you were someone to rely on.
Me? I guess I was a shoulder to cry on.
A face on a lover with a fire in his heart.
A man under cover but you tore me apart.
Ooh, ooh, now I’ve found a real love.
You′ll never fool me again.
Last Christmas, I gave you my heart
But the very next day, you gave it away (you gave it away).
This year, to save me from tears
I’ll give it to someone special (special).
A face on a lover with a fire in his heart (I gave you mine).
A man under cover, but you tore him apart.
Maybe next year, we’ll give it to someone.
I’ll give it to someone special (special!).
So long!